
Bedeutend und unbekannt: Hackländers "Nullen" sind ein besonderes Glanzlicht seines umfangreichen Werkes. Es handelt sich dabei um die späte Abrechnung mit der Gesellschaft am Hof, in deren Kreisen er sich lange bewegt hatte.
Rolf Vollmann war beeindruckt: "Hier, (18)74, schreibt er sich die Vergangenheit von der Seele, seine
Hofzeit; der Roman, dreibändig, kaum 750 Seiten, kurz im Grunde heißt
'Nullen', keiner würde denken, wenn er Hackländers Romane so durch die
Jahrzehnte hin gelesen hat, daß dann noch so etwas kommen kann. ...
Aber Hackländer, als ob da doch noch etwas andres wäre als das Schreiben und
Schreiben, weil die Leute es nun einmal kaufen und lesen, schreibt mit einem
male, dort, wohin also fast der gewissenhaftetste Leser nicht mehr kommt, und
als ob da noch etwas wäre, was er selber sonst vergäße, einen über weite
Strecken und jedenfalls den ganzen Anfang hin glänzenden, unverschnörkelten
Roman, fast ohne alle Weitschweifigkeiten, ein wenig rätselhaft sogar, wo
sonst bei ihm alles immer ganz platt war vor lauter Hervorgeholtheit, und mit
Dialogen -- fast ist alles nur lauter Dialog --, die zum ersten Mal bei ihm
wirklich den Charakter enthüllen, der da redet, und mehr noch, deren sich ein
Charakter tatsächlich bedienen kann, als er verhüllen will, was es auf sich
hat mit ihm; fast fühlt man sich an die Jahrhundertwende versetzt, in die
Romanwelten Fontanes, Bangs, Henry James'." (Marbacher Magazin 81/1998)